DB1CC

  Amateur Radio Station
 Technik - Innovation - Kommunikation

Die Anfänge...

Bereits im Alter von etwa sechs Jahren kam ich mit der Funktechnik in Berührung -
leider auf eine recht schmerzvolle Art.
Ich hatte eines Nachmittags den dringenden Wunsch herauszufinden, wie denn das Familienradio eigentlich so funktioniert, mit all seinen Lämpchen, seinem grün 
schimmernden magischen Auge und dem dunklen leisen Brummen, das aus der stoffbespannten Front dieses hochglanzpolierten Holzkastens kam. Also ein paar Schraubenzieher und Zangen aus dem Werkzeugfundus meines Vaters geholt und das Teil mal eben zerlegt - ich war mir schließlich sehr sicher das Radio hinterher auch wieder problemlos zurückbauen konnte, schließlich braucht man nur alles rückwärts wieder zusammenbauen...
Was war das für eine fremdartige und interessante Welt!
Bunte Röhrchen, große Drahtspulen, glänzende Glaskolben und schwarze Döschen aus denen Metallstifte unten rauskamen - ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus!
Nach einiger Zeit war das gesamte Innenleben unseres Familienradios auf dem Küchentisch ausgebreitet und ich wollte gerade wieder mit dem zusammensetzen beginnen, da kam mein Vater durch die Tür....
Was dann folgt brauche ich wohl nicht weiter ausführen, aber es hatte zur Folge, dass ich mich auch noch heute lebhaft daran erinnern kann. Kurze Zeit später stand ein neues, noch schöneres Röhrenradio in unserer Küche - das mit dem zurückbauen hatte doch nicht so funktioniert wie ich mir das ausgemalt hatte.
Leider durfte ich unser neues Radio nur mehr von aussen betrachten...

Das Interesse ist geweckt..

Diese Episode hatte aber auch etwas Gutes: meine Eltern haben erkannt, dass ich mich für technische Dinge interessierte und so lagen ab diesem Zeitpunkt zu Geburtstagen und zu Weihnachten statt Spielzeug immer technische Baukästen, Radioteile, Detektorempfänger oder andere interessante Dinge unter dem Weihnachtsbaum.
Für meine Eltern waren damit absolut ungestörte und ruhige Feiertage garantiert und ich war in meinem Bastlerhimmel meist so beschäftigt, dass mich fast nichts aufhalten konnte täglich neues zu entdecken. Ein blinkendes Lämpchen, von unsichtbarer Hand durch ein paar elektronische Teile zum blinken gebracht - ich war stolz. Und erst als mein erster Detektorempfänger zum laufen kam, der als "Schaltungsmix" eines Radio-RIM-Bausatzes und selbst auf Klorolle gewickelte Spule entstand - sogar meine Mutter war erstaunt, als aus dem Kopfhörer tatsächlich Musik ertönte.

Ein Stein...

Während meiner Schulzeit gab es genau zwei Arten von Fächern: Naturlehre, Physik und Chemie und später Mathematik - das waren die Fächer die mich interessierten.
Tja und da waren dann noch die vielen anderen, langweiligen und uninteressanten Fächer. 
Bald fand ich aber heraus, dass man diese langweilige Zeit ganz gut durch eine sinnvolle Tätigkeit verkürzen konnte und so fanden sich auf allem greifbaren Papier und Buchrändern 
zahlreiche Schaltungsentwürfe, Diodengatterschaltungen und Vorspannungsberechnungen.
Leider hatten meine Fachlehrer diesbezüglich andere Vorstellungen und so verbrachte ich dennoch viel Zeit mit den ungeliebten Fächern - nach den offiziellen Schulstunden unter Aufsicht....
Irgendwann hatte sich aber auch auch für diesen ungeliebten Schulstoff doch noch ein klitzekleines Plätzchen in meinen grauen Zellen gefunden und so konnte ich mich endlich wieder wichtigeren Dingen zuwenden...

...baut auf dem anderen

Irgendwann, ich war etwa 12 Jahre alt, bin ich fast durch Zufall über einen kleinen Laden gestolpert, der all diese wunderschönen Elektronikteile und Geräte in seinem Schaufenster hatte. Ein Surplus-Laden, der alte und gebrauchte Geräte, meist aus Armeebeständen ausgeschlachtet und die Teile verkaufte.
Als ich mir nach mehreren Tage des Naseplattdrückens am Schaufenster endlich ein Herz gefasst hatte und in den Laden ging, fand ich  - umgeben von einem Berg von alten Geräten und Ausschlachtteilen - einen älteren mürrisch dreinblickenden Herren mit Nickelbrille. Als ich ihn nach einer Röhre fragte wurde er zusehends freundlicher und ich kam erst Stunden später wieder aus dem Laden....
So wurde der kleine Bastlerladen meine Stammquelle für jeglichen Elektronikkram und ich half öfters beim Ausschlachten der Geräte. Bezahlt wurde ich mit Naturalien und so bestand bei mir kein Mangel mehr an Widerständen, Kondensatoren, Röhren und sonstigen Dingen, die ich so dringend brauchte...
Etwa ein Jahr später kam mit einer neuen Lieferung Ausschlachtgeräte ein Empfänger aus Armeebeständen bestückt mit einem dutzend Röhren. Mit freundlicher Hilfe meines "Mentors" und mit einem entsprechenden Vorschalttrafos wurde der Empfänger nach Tagen des gemeinsamen Bastelns zu neuem Leben erweckt.
Nach der Preisverhandlung und einem freundlichen Augenzwinkern konnte ich den fast 30 Kilo schweren 10m-Kurzwellenempfänger auf einem schnell herbeigeholten Leiterwagen wuchten und nach Hause bringen. Nachdem die kleine Standpauke meiner Mutter wegen des 
monströsen Teiles überstanden war blieb nur noch, genügend Klingeldraht aufzutreiben um von unserer Wohnung im 4. Stock eines Münchner Mietshauses zur Wohnung meines Schulfreundes gegenüber eine Langdrahtantenne zu spannen.
Ab sofort war ich SWL (Short Wave Listener) Kurzwellenhörer!

Amateurfunk? Aber richtig!

Ich fand natürlich schnell heraus, dass zum Einstieg in dem Amateurfunk ein 10m-Empfänger nicht wirklich das richtige war, aber ein paar Signale waren ab und zu dennoch zu hören und ich lauschte mit Begeisterung stundenlang dem piepsen von CW-Signale und stellte mir vor von wo auf der Welt diese kamen.
Verstanden habe ich sie natürlich damals nicht..... Einige Zeit später besuchte ich meine Tante und da fiel meinem "sachkundigem" Blick natürlich sofort eine Amateurfunkantenne auf, die vom Nachbarhaus zu einem Baum gespannt war.
Durch "Vermittlung" meiner Tante kam tagsdrauf ein Besuch zustande und ich durfte mir die Funkbude des Amateurfunkers anschauen - ein Wunderwelt voller Elektronik, fast bis unter die Decke gestapelt!
Irgendwann ging meine Tante wieder, aber der freundliche OM und ich waren für die nächsten Stunden nicht ansprechbar...  Klar war auch, dass ich von nun an so oft wie möglich meine "Tante" besuchen wollte und so verbrachte ich die nächsten Jahre regelmäßig in den Ferien bei meiner "Tante".
Der freundliche OM hatte zwar "nur" ein SWL-Rufzeichen, aber vom zuhören, zuschauen und zusammen basteln lernte ich in den drauffolgenden Jahren alles, was man so als Amateurfunker braucht.
Da der OM ein wenig Augenprobleme hatte, durfte ich die Tätigkeiten wie Löten, Schaltplanzeichnen, Spulenwickeln usw. übernehmen, dafür brachte er mir Betriebstechnik, Gesetzeskunde und die Praxis des QSO-fahrens bei. Der OM freute sich immer auf meine Besuche, denn seine eigenen zwei Jungs hatten - sehr zu seinem Leidwesen - absolut nichts für die Funkerei übrig.
So verband uns jahrelang eine schöne "Amateurfunkfreundschaft", die leider durch  einen tragischen Unfall des OM ein Ende fand.

Einige Jahre später, am 3. September 1974 legte ich die Amateurfunkprüfung vor der Oberpostdirektion München ab und mir wurde das Rufzeichen DB1CC zugeteilt.

Seit Anfang des Jahres 2009 bin ich Mitglied im OV T02 (Günzburg)  dessen OVV Hubert Fink (DG7MGY) eine sehr gute Internet-Site betreibt, das "Finken-Net"